Jetzt sind seit meiner Rückkehr knappe 4 Monate vergangen, der Alltag hat mich vollumfänglich gleich wieder gehabt, aber immer wenn ich an meine Bilder komme, oder ich nach meiner Reise gefragt werde………. bin ich am träumen 🙂
Es waren 11970 km, keinerlei Defekte am Motorrad, lediglich 4 mal Kette spannen, und einmal das Lenkkopflager nachstellen lassen. Die Ausrüstung war perfekt, auch dort keine Ausfälle, alles hat gehalten. Zur BMW möchte ich sagen, dass sie sich tapfer geschlagen hat, alles mitgemacht hat (und es waren teilweise wirklich übele Strecken in der Mongolei) lediglich auf langen Tagesetappen irgendwann unbequem wurde. Das war aber der zu erwartende Kompromiss, denn mit einem Tourer hätte ich diese Reise nicht machen können.
In allen Ländern hatte ich immer nur positive Erfahrungen mit den Menschen gemacht, es waren immer alle neugierig, hilfsbereit und freundlich. Sicher gab es ein/zwei Außnahmen, die aber in der Summe untergehen.
Die endlose Weite in der Mongolei, diese Ruhe und Abgeschiedenheit, – eigentlich Wildnis, war er bleibenste Eindruck dieses Landes. Irgendwann werde ich es wieder besuchen, aber anders 🙂
Russland betrachte ich auch heute noch als reines Transitland, es waren knapp 6000 km, wobei nur die ersten 500 km schön waren, – das Altaigebirge Richtung Barnaul. Der Rest war dreckig, staubig, laut und voller rücksichtloser Verkehrsteilnehmer. Der größte Blödsinn war alle 200 km an einer Tankstelle. In Russland zahlt man vorher 😦 Dass mich zwei korrupte Polizisten zum Schluss noch ausnehmen wollten, ärgerlich, aber heute lache ich darüber, – gehört irgendwie dazu 🙂
Lovely Georgia 🙂 Traumhaftes Land, welches ich auch wieder besuchen werde. Die alte georgische Heerstraße war ein Leckerchen, leider stark befahren, zwischendurch immer mal wieder Schotter.
Die Türkei war an der Schwarzmeerküste der schönste Teil, hier waren alle gastfreundlich und nett. Im Landesinneren änderte sich das ein wenig, aber spürbar. Es wurde schon einige Male hier und da gefrozzelt. Um Istanbul dann sehr europäisiert und normal.
Nach der letzten Nacht in der Türkei trieb es mich nach Hause, ich hatte mir den Magen verdorben, und wollte in Österreich zum Arzt/Apotheke. Daher flogen die Länder wie Bulgarien, Kroatien und Slowenien nur so an mir vorbei.
Zur Planung und Organisation: Ich hatte ca 1,5 Jahre vor Beginn der Reise mit der Planung begonnen, und durch Recherche im Internet mich perfekt darauf vorbereitet. Zu jedem erdenklichen Ereignis hätte es eine Lösung gegeben 🙂 Das einzige was ich zu Hause vergessen hatte, war die grüne Versicherungskarte. Diese aber hat mir meine Frau per Mail in die Mongolei geschickt. Ohne diese hätte es in Russland Probleme gegeben.
Was ich nie mehr tun würde: mit Fremden planen und fahren (hier ein besonderer Dank an meinen Mitreisenden Kai, welcher mit allen Fazetten negative Stimmung immer und überall verbreitete, der in keinster Weise vorbereitet war und sich auf andere verließ, dessen Motorrad so verbastelt war, dass man froh sein konnte, wenn es mal einen Tag durchhielt, der ohne Karten und Navigation unterwegs war……….es würde endlos weitergehen…….. der mich dann als es mir nicht gut ging stehen gelassen hat.)
Auch hätte diese Reise nicht wie es ursprünglich geplant war mit meinem „Bademeister-Freund“ stattfinden können, denn es gab Situationen, die hätten wir nicht gemeinsam lösen können. Es war gut, dass er aus welchen Gründen auch immer damals abgesagt hat. Ich hatte Zeit genug, in diesem Fall das Wort „Freund“ zu überdenken.
Wenn ich so etwas nochmal mache, dann alleine, denn alleine ist man unterwegs eigentlich nie, die nettesten Begegungen waren unterwegs.